Dienstag, 22. September 2015

Vulkan Arenal



Schon die ganze Woche freute ich mich auf den Ausflug zum Vulkan Arenal. Endlich wieder was erleben und was neues von Costa Rica sehen. Außerdem freute ich mich die anderen deutschen Austauschschüler wieder zu treffen. Wenn wir zusammen unterwegs sind, kommt es mir manchmal so vor, als wären wir auf einer Klassenfahrt und dies ist ein schönes Gefühl.Nach einer fünfstündigen Busfahrt von San José zum Vulkan Arenal kamen wir bei unserem Hotel an. Auch hier übernachteten wir wieder in Condominios (kleine Hütten), die zum Glück alle einen Ventilator oder eine Klimaanlage hatten. Es war nämlich sehr schwül. Nach dem wir ausgepackt und nur das nötigste in unseren Rucksäcken mitnahmen ging es auch schon wieder weiter. Wir fuhren zum Nationalpark und dort wanderten wir, nachdem wir Pizza zu Mittag aßen, durch den Dschungel, sahen Schlangen, exotische Vögel (einer klang, als hätte ein Radio keinen Empfang) und natürlich die schöne Natur Costa Ricas. Am Ende unserer Wanderung kamen wir zu einem Aussichtspunkt, von dem wir sowohl einen guten Blick zum Vulkan als auch zum Arenal-See hatten. Wir hatten Glück und konnten den Vulkan in seiner ganzen Pracht, sprich ohne Wolken, betrachten. Man konnte an ihm noch alte Lavaspuren erkennen. Uns allen gefiel der Ausblick wunderbar. Für mich war es das erste Mal, einen Vulkan ganz nah zu sehen und ich war begeistert. Leider kann man nicht bis zum Krater wandern, sondern nur bis zum Fuß, aber auch das war schon sehr schön.


Anschließend fuhren wir alle zu den Thermalquellen und badeten darin. Das sind mehrere Schwimmbecken, die draußen angelegt sind. Das Wasser wird vom Vulkan erhitzt, dementsprechend war es ziemlich heiß, aber man konnte es noch aushalten. Es war sehr angenehm in den heißen Pools zu sitzen und anschließend in die kälteren (deren Wasser nicht vom Vulkan erhitzt wurde) zu springen.
Am nächsten Tag frühstückten wir um 7:30 Uhr in Anwesenheit von Kolibris und anderen Vögel, die den Nektar aus den Blüten von dem Beet neben unserem Frühstückstisch tranken. Anschließend fuhren die meisten von uns zum Canopy und die anderen unternahmen eine Wanderung zu einem Wasserfall und schwammen darin. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was Canopy ist. Hier eine kurze Erklärung: Beim Canopy bekommt man Sicherheitsgurte, Handschuhe und einen Helm und dann saust man an Seilen durch den Dschungel. Es ist so ähnlich, wie in einem Kletterwald, nur dass man nicht klettert, sondern nur an den Seilen entlangsaust. Die Seile waren ca. 300m hoch. Die längste Strecke an einem Seil war 980m lang. Es hat richtig viel Spaß gemacht die sieben Strecken entlang zu sausen. So konnten wir den Dschungel mal anders erleben und viel in kurzer Zeit sehen. So sahen wir einen großen Wasserfall (der, in dem die anderen von uns schwammen), den Vulkan und viele exotische Pflanzen. Ein guter Vergleich zu der Natur ist der Film "Dschungelbuch". Teilweise kamen wir uns auch wie in einer Naturdokumentation vor. Einfach schön. Manchmal wanderten wir von einem Seil zum nächsten noch ein bisschen und da es so schwül war, schwitzten wir alle ziemlich schnell und ziemlich viel. Deswegen waren wir alle froh, als wir, nach dem wir ein Modell von einem Dorf von Einheimischen besichtigten, in den Pool in unserem Hotel zu springen. Es war eine tolle Erfrischung.

Das Canopy, der Ausflug zum Wasserfall, das Schwimmen in den Thermalquellen und die Wanderung zum Vulkan waren für uns alle DAS Highlight der Woche. Das wir zudem noch Schlangen, Vögel und ein Faultier (welches sich an den Stromleitungen durch den Ort hangelte) sahen, machte uns noch glücklicher.

Eure
Melly:);)








Mittwoch, 16. September 2015

Día de la Indepedencia

Am 15. September 1821 erklärte Costa Rica die Unabhängigkeit von Spanien (der ehemaligen Kolonialmacht). Seit dem werden jedes Jahr an diesem Tag in Costa Rica Feste veranstaltet. Ich war dabei und werde euch berichten, wie der Unabhängigkeitstag in meiner Schule gefeiert wurde.
Seit genau 194 Jahren ist Costa Rica nun unabhängig. Zu diesem Anlass wurden schon Wochen vor dem 15. September in der ganzen Stadt costa-ricanische Flaggen aufgehängt. Man konnte sie an Kirchen, Häusern, Geschäften und Schulen finden. Einen Tag vorher (am 14. September) kamen die Kinder der Grundschule (in meiner Schule) mit selbstgebastelten Laternen (in Form von Häusern, Schubkarren, Fackeln, tanzenden Frauen etc.), die natürlich in den Farben von Costa Rica (blau, weiß und rot) bemalt waren, in die Schule. Teilweise waren die Kinder traditionell angezogen. Die Jungen hatten weiße Hemden an, trugen Jeans, einen weißen Hut und ein rotes Bandana um die Schultern oder um die Hüften gebunden. Die Mädchen hatten Blumen im Haar, eine traditionelle, weiße Bluse an und dazu einen langen Rock, der meistens blau, rot, weiß gestreift war. Anschließend zogen alle Kinder, angeführt von ein paar älteren Schülern, die Musik auf Trommeln, Blasinstrumenten und Xylophon ähnlichen Instrumenten spielten, mit ihren Laternen durch die Straßen. Diese Art von Umzug gab es überall im Land, aber sie wurden meistens am 15. September veranstaltet.

Für die älteren Schüler (also die Schüler, die nicht mehr in die Grundschule gingen) wurde am nächsten Tag ein Fest veranstaltet. Wir hatten an diesem Tag keinen Unterricht, sondern gingen in die Sporthalle um dem Programm zu folgen. Dieses fing damit an, dass Mädchen mit Fahnen, begleitet von Musik, die Schüler auf ihren Instrumenten spielten in die Turnhalle marschierten. Nachdem sie die Fahnen zur Musik schwangen, blieben sie stehen und bildeten eine Gasse. Anschließend standen alle Schüler in der Sporthalle auf und sangen die Hymne von Costa Rica. Danach wurde auf etwas geschworen, was genau, habe ich leider nicht verstanden, aber es ging um die Ticos und ihr Land. Ich finde es schön, wie tief die Ticos mit ihrem Land verbunden sind. Sie singen ihre Hymne oft und dadurch merkt man, dass sie stolz auf ihr Land sind. Nachdem die Mädchen mit ihren Fahnen abgingen, folgte lateinamerikanische Musik, die Schüler vorspielten.

Anschließend betraten sechs Paare die Turnhalle. Alle waren sie typisch gekleidet. die Männer trugen schwarze Hosen, ein lilafarbenes Tuch um die Hüften und um jedes Handgelenk, ein weißes Hemd und einen Cowboyhut. Die Frauen hatten Hochsteckfrisuren mit Blumen und trugen ein langes, weiß und lilafarbenes traditionelles Kleid. Für uns Schüler war dies der Höhepunkt des Festes, da sich unter den kostümierten Männern und Frauen Lehrer versteckten. Diese sechs Paare tanzten rhythmisch zur Musik durch die Turnhalle sodass die Kleider von den Frauen nur so flogen. Es war sehr schön anzusehen. Dass nicht nur ich dieser Meinung war, konnte man an dem tosenden Applaus der Schüler nach dem Auftritt erkennen.
Nach den Tänzern folge eine Aufführung eines Theaterstückes, welches Schüler im Unterricht einstudierten. In diesem Theaterstück waren auch ein paar Tanzeinlagen. Alles in allem hatten die Schüler mit ihrem Stück über den Unabhägigkeitstag und ein bisschen Tanz sehr gute Arbeit geleistet. Es gefiel allen sehr gut.
Anschließend folgte ein Interview mit einer Frau und einem Mann, dies zog sich aber etwas in die Länge und die Schüler fingen an sich zu langweilen. Die Langeweile hörte aber auf, als zum Schluss die Schüler der Kapelle ein paar Lieder spielten und mit ihren Instrumenten auf den Pausenhof liefen. Als dort das letzte Stück gespielt wurde, war das Fest vorbei. Man konnte noch etwas essen oder trinken und mit Freunden zusammensitzen oder nach Hause gehen.
Das Fest an sich hat in der Schule ungefähr 1 1/2 Stunden gedauert, war aber kurzweilig.
In San José und San Pedro fanden am Abend noch Straßenumzüge mit Laternen und Musik statt. An diesen ich aber nicht teilnahm.
Für mich war es ein besonderes Erlebnis diesen Tag mitzufeiern. Mir gefielen die Musik, das Programm in meiner Schule und der Laternenumzug an der Schule meiner Gastschwester am Vortag. So durfte ich miterleben, wie sehr die Ticos ihrem Land verbunden sind und stolz darauf sind hier zu leben. Ein Erlebnis, welches ich nicht so schnell vergessen werde.


Eure
Melly:);)