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Genau wie in Deutschland wurden
hier einem schon ab Oktober Weihnachtsmänner und Dekorationen in allen Ausführungen
angeboten. Dabei ist man selber noch gar nicht in weihnachtlicher Stimmung. In
diese kam ich auch erst am 24. Dezember, obwohl ich mit meiner Gastfamilie das
Haus mit kleinen Engeln, Vorhängen und Tischdecken mit weihnachtlichen Motiven
und anderem schmückte. Wir holten auch den verpackten Plastikbaum aus der Ecke,
klappten ihn auf, stellten ihn in das Wohnzimmer und schmückten ihn mit Kugeln.
Aber irgendwie fehlten mir die Weihnachtsmärkte, das kalte Wetter und der Schnee. Neben dem Baum errichteten wir die Krippe, die natürlich nicht fehlen durfte und auf
den Esstisch kam der Adventskranz. Nur bei diesem gibt es einen kleinen Unterschied,
drei Kerzen sind lila- und eine ist pinkfarben. Die pinkfarbene Kerze wird als
dritte angezündet. Zur Besinnung und zum in sich kehren, vor dem 4. Advent und
der heiligen Nacht. Am letzten Advent setzte ich mich mit meiner Gastfamilie an
den Tisch und wir schrieben auf kleine Kärtchen, was wir uns für das nächste
Jahr vornehmen. Diese wurden dann vor die Krippe gelegt. Außerdem wurden die Kärtchen
vom letzten Jahr vorgelesen und wir redeten darüber, ob jeder auch wirklich das
verwirklicht hat, was er sich vorgenommen hatte.
Am 24. Dezember dann, ging
ich um 6 Uhr abends mit meiner Gastfamilie in den Gottesdienst. Dieser hat sich
nur durch einen Marsch mit allen Kindern, den Messdienern und dem Pfarrer
(welcher eine große Jesusfigur in den Armen hielt) durch die Kirche bis zur
Krippe, wo der Jesus anschließend niedergelegt wurde, von dem sonntäglichen
Gottesdienst abgehoben. Danach grillte ich mit meiner Gastfamilie und Verwandten
derer in der Garage. Anschließend gab es die Bescherung. Alle saßen im
Wohnzimmer und bekamen nach einander Geschenke. Als alle Verwandten kurz vor
Mitternacht wieder nach Hause fuhren, räumten wir alles auf. Um Punkt 12 Uhr
gab es dann noch eine Bescherung, aber diesmal nur unter uns (Gasteltern, Gastgeschwister
und ich). Damit war mein etwas anderes Weihnachten zu Ende. Dachte ich, denn am
nächsten Tag fuhren wir zu den Eltern meines Gastvaters. Dort hatte sich auch
Verwandtschaft versammelt und es wurde wieder fleißig geschenkt und gegessen.
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Mein Weihnachten war zwar anders, als ich es sonst immer gewohnt bin, doch gleichzeitig auch interessant und wundervoll.
Eure
Melly:);)